Tipps und Tricks

Vogelfreundlicher Garten

Um Vögel gezielt im Garten anzusiedeln, kann man ihnen eine künstliche Nisthilfe anbieten. Meisen und Spatzen, aber auch Wendehals, Trauerschnäpper, Halsbandschnäpper und Gartenrotschwanz bevorzugen als Höhlenbrüter die gängigen Meisenkästen. Für seltene Arten eignen sich jedoch besser Halbhöhlenkästen, nämlich für Bachstelze, Grauschnäpper, Rotkehlchen, Hausrotschwanz oder Zaunkönig. Je nach Vogelart sind auch die Maße von Einflugloch und Kasten sowie die Aufhänge-Höhe zu gestalten. Genaue Angaben finden Sie u.a. in der Fachliteratur sowie auf den Webseiten von NABU oder LBV.

Die Kästen werden allerdings nur dann angenommen, wenn der umgebende Garten naturnah gestaltet ist: eine möglichst große Vielfalt an Pflanzen, vor allem dichte, heimische Sträucher und Verzicht auf Umweltgifte.

Quelle: Der praktische Gartenkalender 2017 - Obst- und Gartenbauverlag München


Regenwürmer - Gesundheitspolizei im Boden

Positive Leistungen

Regenwürmer mit ihren vertikal gegrabenen Wohnröhren erfüllen wichtige Funktionen für die Gesunderhaltung von Böden als auch Pflanzen.

  • Die Wohnröhren leiten das Wasser in entscheidendem Maße in tiefere Schichten.
  • Der Kot mit Bakterien und Pilzhyphen ergibt eine Lebendverbauung der Krümel, was diesen eine hohe Stabilität verleiht.
  • Die Böden neigen weniger zur Staunässe.
  • Verdichtungshorizonte werden durchgraben.
  • Die Pflanzenwurzeln, die diesen Gängen folgen, können Verdichtungshorizonte dann ebenfalls durchdringen und leichter tiefere Bodenschichten erschließen.
  • Das Röhrensystem auf einer Grundfläche von 1 m 3 kann maximal 900 m Länge erreichen. Diese Röhren sind für den Gasaustausch von größter Bedeutung.
  • Der Regenwurm weidet mit Vorliebe die Sporenlager von Pilzen auf Falllaub und Rinde ab. Der Regenwurm ist so das wichtigste Regulativ für beispielsweise Apfelschorf.
  • Der Regenwurmkot, der mehrere Tonnen pro Hektar und Jahr ausmacht, ist ein wichtiger Bestandteil der Pflanzenernährung.

Förderung von Regenwürmern

Regenwürmer reagieren sehr empfindlich auf viele chemische Pflanzenschutzmittel. Solche sollten, wenn überhaupt, nur sehr zurückhaltend angewandt werden. Weiterhin ist auf eine konsequente organische Bedeckung des Bodens zu achten. Das heißt, unter Büschen bleibt das Laub liegen, Grasschnitt wird grundsätzlich gemulcht. Wichtig ist, dass das Gemüsebeet nach dem Umgraben noch Futter für die Würmer bekommt, damit sie den Winter über nicht verhungern. Dazu geeignet ist jegliche organische Substanz wie Blätter oder Grasschnitt. Wer das aus optischen Gründen ablehnt, erzielt mit Stallmist den gleichen Effekt. Das Material darf keinesfalls eingegraben werden, da es die Tiere sonst nicht mehr als Futter erkennen. Wenn übrigens Steckzwiebeln nach dem Stecken sowohl im Frühling wie auch im Herbst über Nacht verkehrt herum auf dem Beet liegen, waren das weder die Vögel noch der schlechte Einfluss des Mondes. Verantwortlich sind Regenwürmer, die die abgestorbene Zwiebelspitze in ihre Röhre ziehen, um sie dort zu verspeisen.


Die Mischkultur bietet allerhand Vorteile

Ganz bestimmt ist der positive Einfluss von Möhrenreihen, die zwischen Zwiebelreihen gesät werden, das geläufigste Beispiel, Schädlinge zu vermeiden. Beide halten sich nämlich gegenseitig die schädigende Möhren- bzw. Zwiebelfliege vom Leib. Es gibt aber viele Paradebeispiele, die nicht nur nützen, sondern auch das Auge beglücken.  

So hilft die scharfwürzige Kapuzinerkresse zwischen Kürbis und Zucchini gesät vor dem frühen Verlust durch Schneckenfraß und lockert blühend und elegant den Boden ohne dass gehackt werden muss. Das nämlich können die flach wurzelnden Kürbisgewächse gar nicht leiden.

Der Borretsch lockt mit seinen blauen Blüten Hummeln an, die für besonders hohe Erdbeerernten sorgen. Sonnenblumen fördern das Wachstum ganz allgemein ebenso wie Ringelblumen.

Auch kann man durch die Mischkultur eine Menge Platz sparen. Salat, der zwischen Erbsen gepflanzt wird, ist längst geerntet bevor die Erbsen reifen. Dill soll den Geschmack von Gurken verbessern und Bohnenkraut den von Bohnen. So kann man die Würze auch gleich miternten.

Jede natürliche Pflanzendecke besteht aus verschiedenen Arten in einer harmonischen Gemeinschaft. Die positiven Einflüsse zu erkennen und zu fördern, bringt höhere Ernten als in der normalen Monokultur (d. h. Anbau immer des gleichen Gemüses), vermeidet Schädlingsbefall und sieht meistens noch hübscher aus.